Ostern ist das wichtigste christliche Fest, denn es erinnert an die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Der genaue Ursprung des Wortes „Ostern“ ist nicht bekannt. Einige Quellen führen den Namen auf die germanische Frühlings- und Fruchtbarkeitsgöttin Eostre zurück. Auf Spanisch heißt Ostern Pascua und auf Französisch Pâques. Beide Begriffe stammen vom griechischen und lateinischen Pascha oder Pasch, was das jüdische Pessach-Fest bezeichnet. Laut Bibel wurde Jesus während der Feierlichkeiten dieses jüdischen Festes nach seiner Kreuzigung von den Toten auferweckt. Das Pessach erinnert an den Exodus – die Befreiung der Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei unter Moses.
Osterbräuche
Ostern ist ein christliches Fest, das an die Auferstehung von Jesus Christus erinnert. Weltweit wird es gefeiert, wobei jedes Land seine eigenen Bräuche und Traditionen pflegt.
In der Tschechischen Republik und in der Slowakei gehört das „Pomlázka“-Brauchtum dazu – Männer und Jungen schlagen symbolisch Frauen und Mädchen sanft mit geflochtenen Weidenruten, um ihnen Gesundheit, Jugend und Glück für das kommende Jahr zu bringen. Ebenfalls typisch sind das Singen von Ostersprüchen und das Bemalen von Eiern.
In Europa gibt es viele Traditionen wie das Verzieren von Ostereiern, Krippendarstellungen oder Osterprozessionen. Länder wie Großbritannien und Spanien feiern Ostern zudem mit Frühlingsumzügen und Feuerwerken.
In anderen Teilen der Welt gibt es ebenfalls unterschiedliche Bräuche. In Nordamerika ist Ostern oft mit Schulausflügen und Frühlingsfesten verbunden. In Australien und Neuseeland wird Ostern gerne im Freien bei Familiengrillfesten gefeiert.
Jedes Land hat seine eigenen Traditionen und Bräuche, die Ostern einen einzigartigen Charakter verleihen und das Fest lebendig halten.

Die Geschichte von Ostern
Die Geschichte des Osterfestes in Tschechien reicht bis ins Mittelalter zurück, als Ostern als Frühlingsfest und symbolisches Ende des Winters gefeiert wurde. Christliche Bräuche verbreiteten sich erst später mit Prozessionen und Gottesdiensten.
Im 16. Jahrhundert wurde das Königreich Böhmen Teil des Habsburgerreiches, und die katholische Kirche begann, das Osterfest stärker zu beeinflussen. Das Fest entwickelte sich zum wichtigsten christlichen Feiertag, bis es im 18. Jahrhundert in seiner Ausübung eingeschränkt wurde.
Im 19. und 20. Jahrhundert prägten politische und religiöse Veränderungen die Ostertraditionen in Tschechien. Nach der Gründung der Tschechoslowakei wurde Ostern wieder zum offiziellen Feiertag und neue Bräuche wie Pomlázka und das Singen von Ostersprüchen kamen hinzu.
Heute ist Ostern in der Tschechischen Republik ein bedeutendes Fest, das christliche und volkstümliche Rituale verbindet. Es steht als Symbol für Frühling und neues Leben und bleibt ein wichtiger Bestandteil der tschechischen Kultur und Tradition.

Die Vorbereitung auf Ostern
In der Tschechischen Republik wird Ostern mit vielen traditionellen Ritualen und Bräuchen vorbereitet. Das Fest steht im Zeichen des Frühlings und des Neubeginns, was sich auch in den Vorbereitungen widerspiegelt.
Vor Ostern wird die Fastenzeit eingehalten – eine Zeit der inneren Reinigung und Besinnung. In dieser Zeit fertigen die Menschen Pomlázka-Ruten und färben Ostereier. Diese Symbole sind fester Bestandteil der Osterfeierlichkeiten.
In der Karwoche vor Ostern wird der Karfreitag gefeiert – ein Tag mit Gottesdiensten und Prozessionen. Auch das traditionelle Ostergebäck wie Osterbrot und Lammkuchen wird vorbereitet.
Am Ostersonntag besuchen Familien die Messe, treffen sich anschließend zum gemeinsamen Festessen und pflegen die traditionellen Bräuche wie Pomlázka und das Singen von Ostersprüchen, bei dem Jungen mit ihren Ruten durch die Straßen ziehen und Mädchen symbolisch „peitschen“, um ihnen Gesundheit und Glück zu bringen.
Das Bemalen von Ostereiern ist ein weiterer wichtiger Bestandteil der Oster-Vorbereitungen in Tschechien. Die bunten Eier werden als Geschenke verwendet und symbolisieren neues Leben und Wohlstand.
Wissenswertes
Die 40-tägige Fastenzeit
Ostern bildet den Höhepunkt des christlichen Kirchenjahres. Zuvor wird eine 40-tägige Fastenzeit eingehalten, die mit dem Ostersonntag endet. Diese Zeit der Buße erinnert an die 40 Tage, die Jesus in der Wüste verbracht hat. Der letzte Tag vor der Fastenzeit ist der sogenannte Fette Dienstag, an dem traditionell gefeiert und geschlemmt wird.
Die Karwoche
Die Woche vor Ostern nennt man die Heilige Woche. Sie beginnt mit dem Palmsonntag und geht weiter mit dem Blauen Montag – für Schulkinder beginnen hier die Ferien. Am Grauen Dienstag wird traditionell der Frühjahrsputz erledigt. Am Hässlichen Mittwoch wird an den Verrat von Judas erinnert – an diesem Tag soll man sich nicht ärgern, sonst bleibt das angeblich das ganze Jahr so.
Dann folgen die bekannteren Feiertage. Am Gründonnerstag wird das letzte Abendmahl Jesu gefeiert. An diesem Tag verstummen die Kirchenglocken bis Samstag. Stattdessen ziehen Kinder mit Ratschen durchs Dorf – ein Brauch, der in manchen Regionen bis heute gepflegt wird. Typisch für diesen Tag ist auch das Gebäck namens „Jidáše“ (Judasgebäck).
Am Karfreitag wird der Kreuzigung Jesu gedacht – ein Tag der Trauer und des Fastens. Wasser symbolisiert diesen Tag: Die Menschen wuschen sich zur Reinigung und auch Tiere wurden mit Wasser übergossen. Kinder zogen erneut mit Ratschen durch die Straßen, um Judas symbolisch „zu vertreiben“.
Am Karsamstag erklingen die Kirchenglocken wieder. Es ist ein Tag des Übergangs – zwischen Kreuzigung und Auferstehung. An diesem Tag werden Osterbrote und Lammkuchen gebacken, Jungen flechten ihre Weidenruten, und Mädchen bemalen Eier.
Der Höhepunkt ist das Ostersonntag, die „Große Nacht“, in der Jesus von den Toten auferstand. Familien und Freunde kommen zusammen und feiern bei einem festlichen Mahl die Auferstehung Christi.
Die Woche endet mit dem Ostermontag, der auch Roter Montag genannt wird. Jungen ziehen mit Pomlázka-Ruten von Haus zu Haus und schlagen symbolisch die Mädchen. Diese danken es ihnen mit bunt bemalten Eiern oder Süßigkeiten. Warum? Man sagt, das Schlagen vertreibt Krankheiten und bewahrt die Mädchen lange Zeit jung. Im Weidenzweig steckt angeblich eine besondere Kraft. Also, liebe Damen – polstert eure Sitzflächen auch in diesem Jahr gut aus, denn manche Männer übertreiben gerne!

Zum Schluss
Heute gehört zu Pomlázka oft auch ein Gläschen Alkohol. Erwachsene Männer ziehen von Haus zu Haus, und die Gastgeberinnen begrüßen sie mit einem kleinen Schnaps. Das „Schlagen“ findet in der Regel vormittags statt. In manchen Dörfern gilt die Regel: Wer erst nach dem Mittag kommt, wird mit einem Eimer kaltem Wasser übergossen!
Ostern ist außerdem eine gute Gelegenheit für kreative Bastelideen: Osterkarten gestalten, Frühlingsdeko basteln, Gras mit kleinen Tieren bepflanzen oder Ostereier bemalen – all das gehört zu einem tschechischen Osterfest einfach dazu.
Neben den religiösen und volkstümlichen Aspekten hat Ostern auch eine kommerzielle Seite. Bereits Wochen vor dem Fest füllen sich die Regale mit Schokoladenhasen, Küken, Lämmern, Geleebonbons, Süßigkeiten und Ostergebäck.
Welche Ostertraditionen pflegst du?
Wenn dir dieser Artikel über Ostern gefallen hat, empfehlen wir dir folgende Beiträge:
Die Heilige Woche – Die Bedeutung von Ostern im Christentum;
Ostermontag in einem kleinen Dorf;
Die seltsamsten Osterbräuche der Welt;
Ostersymbole und Geschenke.